Freitag, 30. Juli 2010

Die göttlichen Kritiker

Zum Mindesten fühlen sie sich so: Vom Göttlichen durchtränkt. Aber, auch in der Bibel gab es ja das Beispiel des Samariters - nicht angesehen, nicht als Gott wohlgefällig bezeichnet, und doch war jener der Einzige der half, als ein anderer, ein angesehener Kaufmann auf seinem Wege überfallen worden war. Alle anderen - jene Gesegneten, Wohlgefälligen, waren vorüber gegangen.

Diese Geschichten werden heute ungern zitiert und gepredigt, besser ist es ja, den Leuten noch mehr Angst zu machen, sie noch mehr anzustacheln alles bei sich zu behalten - die Apokalypse, Hölle, Tod und Teufel zu beschwören. Die Zeiten sind danach, also wird es auch von Einigen geglaubt, und danach gehandelt.

Das Bild davon, was den Menschen heilig sein könnte, als göttlich bezeichnet werden könnte, wird noch mehr verzerrt, als es dies sowieso schon ist.

Das, was als Kritik zur Sittlichkeit von den selbstberufenen Gottesfürchtigen vorgebracht wird, ist eigentlich genau betrachtet ein Witz - war es schon immer, und bleibt einer. Denn, was nicht in den Sonntagspredigten dazu vorkommt, nicht explizit erwähnt wird, ist jene Tatsache, dass in der Bibel eben nichts davon geschrieben steht bei der Geschichte von Adam und Eva, dass sie nackt aus dem Paradies geworfen wurden. Als sie dort hinausgewiesen wurden, waren sie bekleidet. Das war notwendig geworden auf Grund ihrer Gier, des nie genug des Menschen, weil sie auch noch den letzten Apfel wegfressen mußten...

Die Schande der Nacktheit ist eine Erfindung des gierigen Menschen, seit dem Paradies der Bibel, wenn es denn schon göttlich sein darf. Und, seitdem kämpft sich der Mensch mehr oder weniger edel durch seine Gelüste, Bedürfnisse, Gegebenheiten, - mal mehr, mal weniger erfolgreich, doch die Gier ist geblieben.

Und das Deuten mit dem Zeigefinger auf andere, das Sündenbock-kreieren, die Feigheit.

Hier einige andere Stimmen dazu, von dem mehr oder weniger erhabenen Geseire um die Sittlichkeit soll es genug sein:



Ersthelfer bei der Love Parade

Noteinsatz in "Lage 2"

Von Julia Jüttner, Duisburg

Sie waren die ersten Helfer am Ort der Katastrophe, und sie kämpften um jedes Leben. Notarzt Frank Marx schildert auf SPIEGEL ONLINE die Rettungsaktion beim Love-Parade-Drama, den schlimmsten Einsatz seines Lebens - "Lage 2" war für ihn der "Vorhof zur Hölle".

Mehr erfahren:

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,709330,00.html


Und so ein Oberbürgermeister, der mit den Veranstaltern zusammen die Sache verbockt hatte, kann nicht so einfach zurücktreten. Das ist nicht vorgesehen in der Gemeindeordnung von Duisburg. Entlassung ist zu hart, da verliert der Mann die ganze schöne Knete - schliesslich hat er seinen Standard, da braucht er das Geld...

http://www.faz.net/s/RubCCB49507459C498F8E6FA9E990486D14/Doc~EF9729A95245546439A3B707D625080D7~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Mittwoch, 21. Juli 2010

"Zum Wohle des deutschen Volkes" --- diese Formel abschaffen! --- einer spricht es aus

Der im NRW Landtag vertretene türkische Abgeordnete der Grünen, Arif Ünal, stellte am 09.06.2010 den Antrag, die Eidesformel „Zum Wohle des deutschen Volkes“ abzuschaffen. Dem Antrag wurde einstimmig zugestimmt!


Dienstag, 20. Juli 2010

Die Schwäche von Macht und Stärke





Der Mythos der Überlegenheit und Stärke


Menschen wollen heute mitbestimmen, - mit abstimmen,- auch und gerade, wenn es um Politisches geht. Leider stimmen sie gegen andere damit, und oft auch so, wie es populär erscheint, oder eben egoistisch.

Andererseits halten die Bürger auch gerne still, mucken nur ungern auf, sind selbst mit der geballten Faust in der Tasche noch ergeben. Manche, die den Drang zum Widerstand verspüren, benötigen dafür wiederum eine Art Guru, eine Führerfigur, der sie, diese anhimmelnd und absolut setzend, nachfolgen können.

Immer und immer wieder Unterwerfung, manchmal unter den Wahnsinn eines anderen, Mächtigen. Dabei wenden sich Menschen gegen ihre eigenen, besten Vorsätze, vor allem auch gegen ihre Gefühle,- gerade diese werden in der heutigen Zeit gerne lächerlich gemacht, abgesprochen, verleugnet. Nach der Verleugnung fühlen sich die Menschen erst einmal erhaben, schliesslich sind sie ja nun angeblich richtig geworden, im Sinne ihrer Führung. Wenn Herrschende ihr Volk zu mehr Demut auffordern, meinen sie damit Unterwerfung, und meistens erhalten die Mächtigen auch die Antwort darauf - indem sich die Meisten unterwerfen. Wer will denn schon unbescheiden und aufmüpfig sein?

Jeder rackert sich irgendwie ab, egal ob es Sinn macht oder nicht, und meutert nicht gegen ein System, das die Menschen lediglich um der Unterwerfung willen, - um den Schein zu wahren,- zu Arbeiten zwingt, die irgendwie erfunden werden, weil es die alte Art der Arbeit nicht mehr zu geben hat. Fast jeder der dies tut, hat nach getanem Werk ein tugendhaftes Gefühl, denn er ist nicht faul gewesen.

Und wieder war man ein braves Schaf in der Herde jener, die diese Schafe am meisten belügen und betrügen, verachten, beherrschen, unterdrücken und zerstören, ohne mit der Wimper zu zucken. Aber, der Gehorsam verschafft so ein gutes Gefühl, erlöst eine Weile von der Angst, die den Menschen gemacht wurde und wird. Der Gehorsam wischt die Bedenken eine Weile hinweg, und vertuscht die Furcht vor der eigenen Hilflosigkeit. Die Verachtung der Herrschenden ist die Zuflucht der Verachteten, weil diese sich letztendlich selber nicht achten.

Das eigene Streben nach Macht, nach Erfolg, Überlegenheit und mehr von allem ist die Legierung über der Panik vor dem eigenen Versagen. Gerade die Angst, die Hilflosigkeit, die Furcht erleben wir nicht als Warnsignal, sondern als auszumerzende Schwäche - und nur darum konnten Typen wie Stalin und Hitler zu göttlichen Vaterfiguren werden.

Heute ist es eine mächtige angebliche Mutterfigur, an der auch nichts stimmt, genau genommen. Das macht aber nichts, denn sie hat die Macht über das Land, das genügt. Wir verherrlichen diese Figuren, damit wir uns besser fühlen. Wir tun dies selbst dann, wenn wir in der Tiefe unter allem anderen Wust ihre Minderwertigkeit, ihre Hohlheit, und ihren Hass auf Leben und Lebendigkeit erkennen. Wir himmeln sie an, und ahmen sie in allem nach, obwohl wir merken und erkennen, dass es falsch ist.

Keiner der Herrschenden hatte und hat magische Eigenschaften, mit denen er die Menschen verführt. Wenn wir uns verzaubert fühlen von solchen Leuten, dann weil wir das so wollen,- weil wir diese Herrschenden mit Qualitäten ausstatten, die sie gar nicht haben.

Selbst Hitler hatte keine sonderlichen Qualitäten, und auch heute haben Herrschende diese nicht. Wir projizieren das alles auf sie, es ist der Lebensersatz für uns in der Unterwerfung. Schliesslich werden wir damit von der eigenen Verantwortung befreit, - wenn wir fremdbestimmt sind, können wir das alles ja nicht selber verantworten.

Kein einziger Politiker kann auch nur eine Menschenseele zerstören, wenn diese Menschenseele dies nicht zuläßt. Wer aber, als sein eigener Feind, zum willigen Partner der Herrschenden wird, bei dem ist Zerstörung zu machen.

Was wissen die meisten Menschen denn von ihren wahren Bedürfnissen? Indem sie gehorchen, sind sie davon abgehalten, genauso, wie von der eigenen inneren Leere, die entstanden ist. Unterwerfung verschafft die scheinbar schützende Decke einer Pseudo-Heiligkeit, einer Placebo-Erhabenheit, unter der die innere Verwüstung weiter voranschreitet.

Damit machen sich dann viele auf, und zerstören wieder andere, - jene Feinde die sie ausgemacht zu haben meinen.- und an denen sie lediglich ihre verborgenen Wunden rächen und abreagieren. Und wieder ziehen Soldaten in den Krieg, der angeblich so wichtig ist. Für wen? Und wieder lassen wir sie sich opfern für eine Sache, die wir selber nicht verstehen. Es ist immer für irgendein höheres Ziel, eines läßt sich immer finden - aber nicht alle Zwecke heiligen die Mittel.

Unterwerfung bedeutet Selbstauflösung bei - noch - lebendigem Leibe, und jede Ideologie die uns übergebraten wird, ist das Paradox unseres Unterwerfungsdrangs. Unterwerfe Dich! - Löse Dich auf! - es ist ja eine gute Übung für den Tod, da passiert das ja auch, und schliesslich muss jeder mal sterben.

Wir kämpfen uns durch eine leere Hülle der Macht voller Abstraktionen, die alle nicht dem Leben dienen. Wer der Idelogie der Macht widerspricht, wird manchmal verfolgt - denn, wenn einer widerspricht, bedroht er die Existenz der Lüge. Manche kritisieren die Art der Herrschaft, stellen sie aber nicht in Frage, weil sie selber der Macht huldigen.

Das ist auch bei den Kirchen so, bis hinein in die kleineren Gemeinschaften. Einer kann privat noch so ein Feigling sein, allen Problemen aus dem Weg gehen, sie vermeiden und Gott zuschanzen, und allen Frust an anderen auslassen,- am Wochenende dann, als Gemeindevorsteher, als Hilfsprediger, ist er endlich wer und kann anderen sagen, wo es mit der göttlichen Macht langgehen soll. Aufgeblasen vor Machtlust kann der Mensch seinen Frust, seine Verletzungen eine Weile vergessen, und sich einbilden, dass er den anderen überlegen ist.

Nein, in den Kirchen kommen die Menschen nicht als Gleichberechtigte zusammen, davor bewahre das verwaltete Heil. Es wird missbraucht was das Zeug hält, gerade auch durch Gruppendruck, durch den Machtanspruch derer, die sich zur Macht kriechen, um dann die anderen zu unterwerfen.

"Schau, wie ich mich aufopfere!" - und wie heilig alles dadurch erscheint, auch wenn die Taten noch so schrecklich sind. "Gott hat es so gewollt, denn ich tue doch alles nur für ihn!" Der Hass auf die eigene Lage kann wieder einmal verborgen werden. Martyrium als Liebe für den Tod - verdeckt durch den Einsatz für eine Sache - wie es auch Frau Merkel in Bezug auf unsere Soldaten wieder mehr und mehr herausstreicht.

Kriege, Gefahr, Feindseligkeiten werden herausgefordert, weil diese den Hass auf andere rechtfertigen. Alles, was die Idelogie der gerade gängigen Macht angreift, wird zum Feind. Alles was das erhabene Selbstbild dieser verinnerlichten Ideologien angreift, wird zum Gegner. In einer Politik, die auf Unterdrückung aufbaut, kann es nichts anderes geben, denn sonst würde dieser Politik ja ihre Grundlage fehlen.

Jede Politik der Stärke und Unterdrückung der Schwächeren ist von vorneherein Betrug am Leben. Die Herrschenden hassen nicht jene, die auch Macht haben wollen, sondern die, welche das Ganze durchschauen, und den Lebensbetrug gefährden.

Moral wird gerne abgelehnt, aber ohne eigene Moral ist alles beliebig und ohne eigene Orientierungsmöglichkeit. Es ist dann gleichgültig, wem ein Mensch gefällig ist, Hauptsache es bringt etwas ein an Vorteilen. Trotz des Leidens an den Lügen der Macht unterwirft sich der Mensch, dies tun auch manche, die sich für Rebellen halten.

Wichtiger ist jene Haltung, die bei sich selber, bei der eigenen Festigkeit der selbstgefundenen, selbsterkämpften, gelebten Moral bleibt,- egal, was im Leben auch immer zustossen mag. Bei den eigenen Gefühlen bleiben, diese sich nicht absprechen lassen, - die Zeit nicht vergeuden mit dem Warten auf Befriedigung des Wunsches nach Gleichwertigkeit, die nie kommt. Sich nicht auf Kosten anderer stärker fühlen wollen...

Sehen, wie andere wirklich sind,- wie die Macht wirklich ist. Es ist die Rache der Kanzlerin Merkel an allen, - der Politiker für ihre Art Fruist,- wenn sie ihren Bürgern abverlangen, dass sie mehr leisten sollen für fast nichts, als sie selber zu tun bereit sind - weil der Bürger ansonsten angeblich nichts taugt.

Doch eifrig wird diese Art des Denkens übernommen, und viele beten es nach. 
Die ureigene Moral eines gefestigten Menschen hilft ihm, damit er an seine eigene Wahrheit glauben kann. Wer um seine eigene Wahrheit nicht weiss, der kann anderen nicht zuhören, kann diese nicht in deren eigener Wahrheit respektieren. Ohne Machtgehabe verschafft diese Wahrheitslosigkeit aber nur Verzweiflung,- und gegen diese Verzweiflung wird dann Macht missbraucht.

Wir sind für die USA und deren Präsidenten in den Krieg gezogen, um ein anderes Volk aus der geballten Überheblichkeit heraus zu unterdrücken,- wir massen uns an, über den Islam zu urteilen,- andere Menschen zu verachten, weil sie anders glauben und leben als wir. Im Namen des Fortschritts, statt der dahinter versteckten alten Rassismen und Feindseligkeiten, tun wir es, aber das ändert nichts am zerstörerischen Tun, und dass das alte darunter nur verborgen ist.

Bevor wir uns nicht mit unseren eigenen Ängsten und Hilflosigkeiten auseinander gesetzt haben, erkennen wir die Gründe nicht, die uns antreiben. Wer dieser Auseinandersetzung aus dem Weg geht, verliert die Zusammenhänge der Lebendigkeit und des Lebens aus den Augen. Scheinheiligkeit verhilft dann dazu, wenigstens so zu tun als ob man eine Moral hätte.

Die Politik und Moral der Stärke akzeptiert nur ungern die Grenzen, die der Mensch nun einmal hat. Das bedeutet aber nicht, dass ein Mensch mangelhaft wäre, der um seine Grenzen weiss,- im Gegenteil, es bewahrt diesen vor Grössenwahn, und vor dem Ausweichen vor sich selber.

Die eigentlich schwachen Menschen sind jene, die herrschen müssen, die Macht brauchen wie das tägliche Brot,- die auf ihre Stärken und Überlegenheiten pochen müssen, weil sie sich sonst unterlegen fühlen würden. Sie hätten die Berechtigung zu diesem Gefühl, denn eigentlich sind sie die Unterlegenen,- darum blasen sie sich so auf.

Wer die Existenzberechtigung der Menschen an Macht und
Stärke festmacht, der schafft sich ein Pulverfass. Es mag wieder 40 Jahre dauern, aber dann fliegt es ihm um die Ohren.





Donnerstag, 15. Juli 2010

Der Buchtitel ist schon zynisch...

...aber das fällt den meisten Leuten schon gar nicht mehr auf.



Journalisten der Bild-Zeitung haben ein Buch geschrieben. Der Titel: "Ruhet in Frieden, Soldaten!"
In dem Buch werden Vertuschung, und falsche Vorwände angeprangert. Das Sterben für den Sachzwang der Regierenden ändert sich dadurch nicht, und der fromme Wunsch, dass die getöteten Soldaten dann wenigstens in Frieden ruhen mögen, wirkt auf einen nicht abgestumpften Menschen wie eine Ohrfeige in das Gesicht jener, die an "Leib und Seele verstümmelt" wieder herauskommen.

Doch was wundert es noch? Die gesamte Politik ist inzwischen nur noch purer Sachzwang und Zynismus, die einem gesamten Volk übergebraten werden, ob es so passt, oder nicht. Das Wohl und Wehe der Menschen steht dabei kaum noch zur Debatte, oder es wird so getan als ob.

Wie immer bei Politik, egal welcher Art und Richtung, finden sich willige Erfüllungsgehilfen, oder solche potentiellen Helfer werden vereinnahmt, so auch hier. Verteidigungsminister von und zu Guttenberg unterstützt die Autoren und das Buch, obwohl er einige Kritikpunkte - aus seiner Sicht, versteht sich - vorbrachte. Wer aber einen Minister zur Unterstützung seiner Werksvorstellung präsentieren kann, ist mindestens vereinnahmt.

Zudem ist das Buch den Soldaten gewidmet - wobei dann wieder der Titel des Buches sich widerlich und höhnisch ins Blickfeld schiebt - nachdrücklich darauf beharrend, dass es den Toten, vielleicht auch den Sterbenden gilt. Was aber ist mit den Lebenden? Sind sie mehr als Kanonenfutter einer marodierenden Sachzwangpolitik?


Es wird suggeriert, dass es keinen Ausweg gibt. Fakt ist aber, dass ein anderer Ausweg nicht gewollt ist.

Ein guter Artikel dazu findet sich auch hier:

http://www.hintergrund.de/201007141002/globales/kriege/zynische-aufklaerung-ueber-afghanistan.html

Das rote Tuch des Tages: Ein Mitarbeiter der Arbeitsagentur hat mich nicht zu berühren - noch nicht einmal am Ärmel...

Wenn ich eine Arbeitsagentur aufsuche, erwarte ich, anständig behandelt zu werden - denn ich selber bin schliesslich trotz aller Ärgernisse bereit, auch den Anstand zu wahren. Auch wenn ich im Rollstuhl sitze, will ich nicht, dass ich angefasst werde.

Wer mich am Gehen hindern würde, den würde ich beschuldigen, meine Bewegungsfreiheit zum Mindesten einschränken zu wollen - die Keule der Freiheitsberaubung würde ich aber ungeniert vorbringen, wenn ich massiv gehindert würde.

Allerdings ist mir dies noch nicht passiert.

Es soll aber nun vorgekommen sein, dass ein Mensch in einer Arbeitsagentur gewaltsam gehindert wurde, zu gehen, und dabei körperlichen Schaden genommen hat.

http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/eskalation-in-der-hartz-iv-behoerde-0192.php


Eskalation in der Hartz-IV Behörde

Homberg: Schlägerei in der Homburger Arbeitsförderung – Wurde ein Hartz IV Bezieher durch einen Arge Sachbearbeiter angegriffen und verletzt?

 15.07.2010) Zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen einem Hartz IV Betroffenen und einem Sachbearbeiter ist es in der Arge Schwalm-Eder in Homberg gekommen. Dabei wurde der Sachbearbeiter und Hilfeersuchende verletzt. Der Fall wurde bekannt, nachdem der Erwerbslosenverein "Oase" diesen Fall öffentlich gemacht hatte.

Nach Darstellung des Vereins soll der stellvertretender Vorsitzende der "Oase", Norbert Gimbel, sich in der Arge geweigert haben, einen Scheck zu quittieren. Daraufhin soll der Sachbearbeiter den Mann bei Herausgehen "von hinten gepackt, herumgewirbelt und in den Schwitzkasten genommen". Anschließend soll der Sachbearbeiter den Erwerbslosen "übers Knie geworfen haben und anschließend Gimbel die Treppe herunter stürzen lassen". Durch diese körperliche Auseinandersetzung habe sich der Erwerbslose "mehrere Blutergüsse und einen Rippenbruch" erlitten.

Die Arge Schwalm-Eder in Homberg bewertet den Fall indes anders. So sagte der Arge-Geschäftsführer Hans-Gerhard Gatzweiler gegenüber "Kreisanzeiger Online": "Mein Mitarbeiter hat versucht Herrn Gimbel am Gehen zu hindern, indem er ihn am Arm gepackt hat", jedoch habe der "Kunde" dem Mitarbeiter "zwei Faustschläge" verpasst. Erst danach hätte der Sachbearbeiter "zum Selbstschutz" Nobert Gimbel in den "Schwitzkasten" genommen. Weitere Arge-Mitarbeiter hätten im Anschluss die Kontrahenten getrennt. Von einem Treppensturz wollte der Arge-Geschäftsführer nichts wissen. Das sei ihm unbekannt. Der Arge-Sachbearbeiter hätte nun einen Strafantrag gegen den Oase Vize-Vereinsvorsitzenden gestellt. Allerdings räumt Gatzweiler gegenüber Kreisanzeiger Online ein, habe sich der Mitarbeiter "ungeschickt verhalten". Der Arge-Chef bewertet die Handlung seines Mitarbeiters als "spontane Reaktion".

Konsequenzen werde es für Arge-SB vorerst nicht geben, so Gatzweiler. Der Homborger Vize-Landrat Winfried Becker bwertete den Vorfall als "ausgesprochen schlimm". Mögliche Konsequenzen würden erst dann gefällt werden, wenn es Ergebnisse im laufenden Strafverfahren gebe. "Sofortige personelle und organisatorische Konsequenzen" fordert hingegen der Erwerbslosenverein "Oase": Der Arge SB müsse sofort entlassen werden und der Leiter der Arge ausgewechselt werden. Denn Vorgesetzte seien für das Klima in einer Hartz IV-Behörde verantwortlich. (sb)

Dienstag, 13. Juli 2010

Das rote Tuch der Woche: Nicht nur die Bahn...


...liess die Leute schmurgeln, da gibt es noch ganz andere, die das auch tun.


Es ist sogar eine jener Einrichtungen, die sich so hervortun, wie sehr sie den Menschen helfen. 



Da ist einer, der zwar Arbeit hat, aber es reicht nicht so ganz, wie bei vielen Menschen heute. Also, ist er Aufstocker, und damit ja berechtigt, in einen der Läden der Tafel zu gehen, wenn er das denn will. Er hat auch noch einen Ausweis, aber der ist nicht mehr so richtig gültig, denn der Tafelladen hat ein neues System eingeführt, mit Punkten und Berechtigungsdaten in den Punkten, wann einer für wie viele Leute dort kaufen darf. 



Das sieht inzwischen so aus:



Für unterschiedliche Personengruppen gibt es verschieden-farbige Punkte. (Der rote Punkt z.B. steht entweder für 1-2 Erwachsene oder einen Erwachsene mit einem Kind, der blaue Punkt steht für 3-4 Personen).
Auf der Kundenkarte erkennt man, zu welcher Farbe man gehört. Über jedem Warenangebot steht auf jedem Farbpunkt die Stückzahl, die der Kunde mit dieser Farbe mitnehmen darf.
Steht also z.B. über den Milchprodukten die Zahl 3 auf einem roten Punkt, dann darf ein Kunde aus der Gruppe mit dem roten Punkt bei diesem Einkauf drei Milch-Produkte in seinen Warenkorb legen.

In den Laden werden wegen der beengten räumlichen Verhältnisse immer nur 10 Kunden auf einmal gelassen.
Zu Beginn der Öffnungszeiten herrscht immer ein starker Andrang und damit die Kunden nicht schon Stunden vor der eigentlichen Öffnungszeit den Vorplatz bevölkern, im Glauben, dass der erste auch die besten Waren bekommt, entscheidet über die Eintrittsreihenfolge ein Lossystem.
Die Ladenpreise entsprechen ungefähr zwischen einem 10tel und 20tel des Supermarkt-Preises. Ein Joghurt ist da schon mal für 5 Cent zu haben.

Strafen gibt es allerdings inzwischen auch, wie sich das gegenüber den Hartz IV_Empfängern gehört, die sonst zu frech werden:

Leider wurden im September des letzten Jahres die Regeln etwas verschärft, Kunden, die ihren Einkauf falsch packten, bekamen einen Vermerk!

Manche Kunden fanden das stigmatisierend, jedoch können die Helfer nicht ständig die Einkäufe aussortieren, dazu ist bei dem Andrang und den engen Räumlichkeiten einfach keine Zeit. Einige Kunden hielten sich nicht immer an die Regeln, schnappten sich von den besten Waren viel zu viel und um das zu unterbinden und eine Verteilungsgerechtigkeit aufrechtzuerhalten, wurde das System mit den Vermerken eingerichtet. Bei drei Vermerken (3-mal falsche Produkte im Warenkorb!) gibt es ein klärendes Gespräch, in uneinsichtigen Fällen auch ein kurzzeitiges Einkaufsverbot. Die Vorstandsmitglieder selbst finden diese Regelung bedauerlich, aber anders ließen sich der reibungslose Ablauf und eine gewisse Verteilungsgerechtigkeit nicht erhalten.

Jaja, die Zeiten sind brutal, und die Sitten barbarisch, da muss man streng durchgreifen. Doch besagter Arbeiter der schon mal einen Ausweis hatte, wollte gar nicht viel. Lange hatte er den Laden nicht mehr aufgesucht, weil er die Ware und auch einiges Andere an Vorgängen nicht in bester Erinnerung hatte.


Er wollte also weder Milchprodukte, noch sonst etwas. Die Hitze machte ihn fertig in den langen Arbeitshosen, und da auch ein Kleiderangebot in dem Tafelladen war, wollte er eigentlich nur schauen, ob die vielleicht eine kurze Hose für ihn hatten. Den Personalausweis hatte er immerhin dabei, wenn auch keine sonstigen Papiere, aber irgendwo hätte er ja noch verzeichnet sein müssen.


Nichts da, ihm wurde nicht geholfen. Barsch wurde er aus dem Laden gewiesen, da könnte ja jeder kommen...
Ein Mensch ist der Mühe nicht wert, wenn er nicht den Vorschriften gemäss alles bei sich hat - möglichst sämtliche Einkommensnachweise und die Bescheide der Arbeitsagentur, etc., etc., etc.


Er hat weiter geschwitzt und gelitten, 8 Stunden an diesem superheissen Tag, in der Sonne - und die Papierkörbe geleert, die Strassen sauber gehalten. Er hat sie verflucht, kann sich also eigentlich bei denen auch nicht mehr sehen lassen, weil diese Einrichtungen nicht nur Fehlverhalten beim Einpacken abstrafen, sondern auch übelnehmen, kein Verständnis für Leiden und Frust haben, und auch da abstrafen - sogar mit Sippenhaft.


Und das nennt sich Wohltätigkeit - wird gefördert - und ist typisch, dass sich die Politiker auch gerne damit schmücken. Nur mit so etwas können sich die Politiker schmücken - mit Zucht und Ordnung, mit angemasster Autorität über Menschen, die nichts weiter wollen, als ein wenig Hilfe.


Tafeln erhalten Auszeichnung.


Der Bundesverband Deutsche Tafel ist mit einem Preis geehrt worden: Die Ökologisch-Demokratische Partei Deutschlands (ödp) verlieh dem Verband und seinen über 860 Mitglieds-Tafeln die „Goldene Schwalbe 2010“. Die Partei würdigt mit der Auszeichnung Personen oder Institutionen, „die sich in besonderer Weise um Demokratie und Ökologie verdient gemacht haben“.

Bei der Preisverleihung wurde insbesondere das Engagement der mehr als 40 000 ehrenamtlichen Tafel-Helfer hervorgehoben. Vorstandsmitglied Gerhard Hampl nahm den Preis am Sonntag in Eisenach entgegen und bedankte sich im Namen des Verbandes und seiner Mitglieder für die Auszeichnung. 


Bundesfamilienministerin Schröder ist neue Schirmherrin der Tafeln

Mehr als 2.000 Menschen haben am Samstag die Lange Tafel auf dem Berliner Alexanderplatz besucht. An einem knapp 200 Meter langen Tisch aßen Tafel-Helfer, Tafel-Kunden, prominente Gäste und Berliner Bürger gemeinsam kostenlos zu Mittag. Die Lange Tafel war einer der Höhepunkte des 16. Bundestafeltreffens, das in diesem Jahr von der Berliner Tafel ausgerichtet wurde. Während der Langen Tafel übergab der Vorstand des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V. die Schirmherrschaft über die Tafeln in Deutschland offiziell an Bundesfamilienministerin Kristina Schröder.


Hmmmm.

Wie war das doch mit den Grundsätzen der Tafeln?


Grundsatz 4

Die Tafeln arbeiten unabhängig von politischen Parteien und Konfessionen.

Die Tafeln helfen allen Menschen, die der Hilfe bedürfen.

So heisst es da, unter anderen Grundsätzen. Diese Grundsätze haben auch Paragraphen, erfährt man nebenbei. Aha...

§§

Diese Zeichen also, die ineinander verschlungenen Fleischerhaken, an denen die Moral der Menschen aufgehängt ist. Wo diese zur Wirkung kommen, ist entweder etwas Schlechtes schon geschehen, wie beim Gericht - oder aber es soll vorbeugend vermieden werden. Meistens wird dabei die Menschlichkeit ein Stück weit vergessen, wie mir scheint.

Wie wäre es gewesen, wenn dem erschlöpften, und einem Hitzekoller nahen Menschen ein kühles Glas Wasser angeboten worden wäre, um dann in Ruhe sein Anliegen anzuhören? Oder ist dafür auch schon wieder kein Raum, und keine Zeit mehr? Es muss ja alles effektiv sein, schnell gehen, kostenneutral - auch bei der Armutsverwaltung.


Eure armselige Mitleidskultur und Menschlichkeitsarmut kotzt mich an!

Dieses süssliche Getue dem sogenannten Prekariat gegenüber,
das neben dem Angebot der Tafeln - das andere nicht mehr 
verspeisen wollen - auch noch die Kategorisierungen wieder 
einmal hinnehmen soll, die Abstempelungen, Verweise und Strafen
akzeptieren muss, falls einer von denen etwas will von Euch.

Die Kirchen und Hilfsvereine waren schon immer bürokratisch,
geschäftstüchtig und effektiv, und dachten nie daran, was sie ohne
jene wären, denen sie etwas Hilfe gewähren, und dabei die Nasen 
ganz weit oben haben, weil sie so mildtätig sind.
Und schon immer wurden jene gering geschätzt, die diesen Vereinen
dazu verhalfen, ihr Ansehen zu mehren, auf Kosten jener anderen.


Ich weiss, Ordnung muss sein, und wie man es macht, ist es nicht recht...


Trotzdem, wenn dieser Staat nicht so raffgierig wäre,- wenn sich die Kirchen 
nicht immer noch auf Kosten dieses Staates gesund erhalten würden,- wenn...
...dann wäre dieses ganze Gedöns nicht nötig.

Doch, wenn es nicht nötig wäre --- wo wäret dann Ihr? Wo bliebe das Element
der Mildtätigkeit, das so hervorgehoben wird, weil es sonst überall fehlt? Wo wäre
dann die geheuchelte Barmherzigkeit?


Sie wäre nicht notwendig, wie so vieles andere auch nicht nötig wäre. Leider ist das 
ganze System pervers, also auch die sogenannte Wohltätigkeit. Davon nehme ich keine 
der Einrichtungen aus, auch wenn Ausnahmen die Regel bestätigen mögen...




 

Montag, 12. Juli 2010

Zerstreue das Vertrauen, verschaffe den Bürgern Angst,- so kreierst Du den perfekten Bürger - den mit der Lizenz fürs Internet

...der sich duckt, gehorcht und funktioniert.


Und der Polizeistaat kommt, denn immer verlagern die Politiker ihre Angst vor dem Bürger auf diesen selber. Soll er doch zusehen, wie er damit klarkommt, und spüren wie das ist - diese Angst, und damit leben. Schliesslich müssen wir das doch alle, und letztendlich werden wir alle vor uns selber geschützt, oder etwa nicht?

Opposition und soziale Extravaganzen erledigen sich auf diese Weise - oder, besser gesagt, können erledigt werden. Überwachungsprogramme wurden unter Präsident Bush in den USA ins Leben gerufen, und andere Staatsgebilde und Länder wurden ebenfalls dazu animiert. Schliesslich konnte ja jeder Bürger zum Terroristen mutieren, oder war vielleicht schon einer. Präsident Obama nun beschleunigt diese Angelegenheiten, und so enthüllt sich nun, dass ein neues Programm in Arbeit ist: ein National Security Agency (NSA)-Programm, perfekter Bürger.

Dieser perfekte Bürger muss im Internet überwacht werden, damit es nicht zu Cyberterror kommt. Der perfekte Bürger ist auch der Name des Programms - und ist genau jener grosse Bruder, der die Bürger und ihre Kontakte überwacht. Dies alles ist selbstverständlich nur zum Schutz der nationalen Sicherheit, was denn sonst?

Was Amerika tut, das machen wir irgendwann auch. Es ist also zu befürchten, dass diese Sache mit dem perfekten Bürger bei unseren Politikern ebenfalls auf Begeisterung stossen wird - und wir alle damit überzogen werden sollen.

Die offiziellen Stellen bestreiten, dass sie schnüffeln wollen. Schliesslich würden sie sich an die Gesetze halten, und so weiter...
Die Vorschriften kommen jedoch vom Pentagon. Und das Ganze ist eben doch streng geheim.

Nun, man kann sich ja über seine Rechte vergewissern, als Bürger der USA. Gesagt - getan, denn es gibt schliesslich vom weissen Haus die Website, und da war doch dieses Board, worauf sich eine Übersicht in Bezug auf die Privatsphäre und die Bürgerrechte befand.Aber - uuups, diese Seite ist gelöscht.

Wenn der Bürger dann protestiert und interveniert, wird er eben mit der nationalen Sicherheit abgespeist. Das ist nun die Hülle, die über alles gezogen wird, was geplant wird, und was der Bürger nicht wissen soll, weil das ja sonst wieder diese nationale Sicherheit gefährdet. Homeland Security war noch gar nichts, das Pentagon setzt noch einen drauf.

Wenn das alles noch nichts hilft gegen den Protest der Bürger, dann erinnert man sie an die Cyber-Kriminalität, und da findet sich schliesslich immer etwas...

Die Chipkarten werden geplant, mit denen dann die Bürger überhaupt erst Zugang zum Internet bekommen sollen. Das alles selbstverständlich "freiwillig", was hast Du denn gedacht?

Sie wollen Dein Vertrauen, damit sie Dich betrügen können. Dafür ängstigen sie Dich, damit Du die Cyber-Panik bekommst. Oh, doch, das funktioniert, denn bei uns funktioniert es ja auch - davon kann ich in meinem Umfeld auch ein garstig Liedlein singen.

Es gibt bei den Amerikanern einen Machtkampf, wer für das Internet zuständig sein darf - wer den Stecker ziehen darf, sozusagen, wenn sich die Bürger nicht konform verhalten. Das Militär hat bisher gewonnen, denn schliesslich ist dieses für Krieg zuständig, - die Bedrohung im Internet ist schliesslich "Cyberwar". Das Militär bombardiert jeden Bürger mit den tollsten Cyber-Begriffen. Schliesslich muss die Angst geschürt werden.

Hacker, Kriminelle und Soziopathen gibt es schon seit der Geburt der "Datenautobahn". Trotzdem werden die Ängste der Menschen bedient, um das Neue durchzusetzen, das es seither nicht gab - die Überwachung, die Macht von irgendetwas und irgendwem über das Internet. Sie geben den Menschen das Gefühl der Hilflosigkeit, sodass diese nach Sicherheit und Betreuung rufen.

Es wird nicht allzu lange dauern, und unsere Politiker werden es genauso machen, bis wir alle für sie nach der Überwachung gieren...

Einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema in englischer Sprache gibt es unter folgendem Link:


http://www.uruknet.info/?p=m67853&hd=&size=1&l=e

Fassade contra Realität



http://gheimraetinsarchive.wordpress.com/2010/07/12/the-anthrax-war/


Anthrax War

Heute neu in unserem Blogkino:

click and see
ANTHRAX WAR a provocative new investigative documentary by filmmakers Bob Coen and Eric Nadler that examines the 2001 Anthrax Attacks and offers a frightening glimpse into today’s secret and dangerous world of germ weapons. DEAD SILENCE is the accompanying book that fills out the story of the global investigation that the documentary could only outline. >>>
http://gheimraetins.blogspot.com/2010/07/antrax-war.html
PS. Die Dokumentation verweist auch auf das  geheime Militärproject „Projet Coast“, welches während des Apardheitregimes in Südafrika gegen die schwarze Bevölkerung eingesetzt wurde.
ich hatte im Beitrag Ein Aidsleugner klärt auf, einige links dazu gesetzt, die ich hier nochmals einfüge. Auch der burische Mengele Wouter Basson aka „Dr. Death“ kommt im Film zu Wort.

Bundesrat Blocher’s Kontakte zum Geheimdienst

Südafrikas Dr.Jekyll & Mr. Hyde